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Dokumentarfilm | 2008 | ARD [de], SWR [de] | Porträt | Deutschland

    Kurzinhalt

    Donnerstag, 1. Mai 2008, 19.15 Uhr im Ersten
    Tony Marshall galt und gilt vielen als Inbegriff des deutschen Schlagers, der in Bierzelten unweigerlich zu Schunkeln und Grölen führt. Seitdem er 1971 die "Schöne Maid" sang, hat er das Image der stets fröhlichen Stimmungskanone nie ablegen können. Mit 66 Jahren bot sich ihm dann die Gelegenheit zu zeigen, dass er als ausgebildeter Opernsänger viel mehr kann als "Ojaojaooooo" und "Jabadadu" zu singen.
    Über 120 Mal gab er in Frankfurt den Tevje im Musical "Anatevka", mehr als 30.000 Menschen sahen ihn in dieser Rolle, Publikum wie Kritik waren mehr als angetan von diesem Tony-Tevje.

    Der Film "Tony, Tevje & die Schöne Maid" blickt hinter das Klischee vom "Fröhlichmacher der Nation" und entdeckt einen sympathischen fünffachen Großvater, der schlicht und ergreifend gerne und gut singt und das auch überall tut.
    Man lernt einen Mann kennen, der die "Schöne Maid" als so etwas wie einen verfluchten Segen empfindet – es ist ihm klar, dass ihm dieses Lied Popularität und Reichtum bescherte und gleichzeitig das Ende seiner Karriere als Chansonsänger war.
    Filmemacher Friedrich Bohnenkamp begleitete Herbert Anton Hilger, wie der gebürtige Baden-Badener eigentlich heißt, über Monate in seinem Alltag zwischen Tony und Tevje, drehte beim 70. Geburtstag des Künstlers, der zu diesem Anlass seine neue CD ("Tony Marshall – wie nie") eifrig promotete – und anschließend bis früh morgens mit Fans und Freunden feierte.
    Das Resultat ist eine Dokumentation, die einmal mehr belegt, dass es sich lohnt, Menschen nicht nach dem zu beurteilen, was man so über sie gehört hat. So wurde der Film für Regisseur Bohnenkamp – selbst bekennender Woodstock-Fan – auch zu einer vergnüglich-selbstironischen Auseinandersetzung mit den eigenen Vorurteilen.