Im Zeitalter bundesweiter Castingshows, da dem Bundesbürger jederzeit die Aussicht auf Entdeckung und nachfolgend weltweiten Ruhm propagiert wird scheint eines klar: „Gut aussehen“ heißt die Devise! Sei es die Wochenzeitschrift im Wartezimmer, das bunte Banner an der Haltestelle oder die Akteure im aktuellen Kinohit – was wir sehen lässt sich mit einem Begriff zusammenfassen: Schönheit. Sicher, hier und da erscheint all das ein wenig übertrieben. Doch sich daran stören? Wozu? Es ist doch schön!
Der Kurzfilm „ideal - Die Ware Schönheit kommt von Ihnen“ nimmt sich dieses Themas in künstlerisch freier Form an. In einem Potpourri aus inszenierten und dokumentarischen Szenen bis hin zu Animationen und dem Eintauchen in die Ästhetik der Werbung befasst sich der Film mit dem immerwährenden Streben des Menschen nach maximaler Schönheit. Was aber ist die messbar maximale Steigerung von Schönheit? Und ist das Bemühen, „besser“ auszusehen, gar so verwerflich?
Die fiktiven Anteile des Filmes bauen sich um die Markteinführung eines neuartigen, geheimnisvollen Schönheitsproduktes auf. „ideal“ ist das Ergebnis modernster Genforschung mit dessen Hilfe die Anwenderin oder der Anwender ohne die üblichen Anstrengungen oder Risiken dem persönlichen Schönheitsideal näher kommt.
Immer wieder startet der Film dabei den Exkurs in eine bunte „ideal“-Werbewelt, die im absurden Kontrast zu den veritablen Aussagen der im dokumentarischen Anteil zu Wort kommenden Fachleute steht.
Letztlich stellt der Film fest, wie gerne Menschen jemand anderes (schöneres) wären, wie unnötig dieser Wunsch ist, aber auch, wie unwiderruflich er gleichzeitig nicht zuletzt durch die mediale Reizüberflutung in den Köpfen verankert ist.