Der Schauspieler Dieter Landuris ist einer der vielschichtigsten deutschen Charakterdarsteller. Bekannt geworden ist er im deutschen Fernsehen als der gewitzten Privatdetektiv Uli Fichte aus der Pro 7-Serie Alles außer Mord, aber auch im Kino schaffte er den Durchbruch als der zwielichtige Pepe in dem Thriller „23" und als suizidgefährdeter Italiener Marcello in dem Spielfilm Blockbuster Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit. Beide Filme wurden mit dem deutschen und bayrischen Filmpreis ausgezeichnet.
Mit seinem unverwechselbaren Charme und einer gehörigen Portion Humor hat er schon den unterschiedlichsten Figuren Leben eingehaucht. Aber auch die ernsten Rollen vor der Kamera und auf der Bühne beherrscht er mit einer beeindruckenden Authentizität.
Für die schwarze Kinokomödie Die Mutter des Killers, mit Dieter Landuris in der Hauptrolle des Witwentrösters Eddie an der Seite von Andrea Sawatzki und Peter Lohmeyer, erhielt Regisseur Volker Einrauch beim Filmfest München den Hypo-Regiepreis.
Seitdem ist Landuris immer wieder in Leinwandproduktionen zu sehen, 1999 in Alles Bob! von Otto Alexander Jahrreis, im Silvesterpanorama Schnee in der Neujahrsnacht von Thorsten Schmidt, dem Gangsterkrimi Null Uhr 12 von Bernd Michael Lade und in der 60iger Jahre Komödie Pornorama von Marc Rothemund.
Nach der TV-Komödie Die Hunde sind schuld von Andreas Prochaska spielte weitere Hauptrollen im Fernsehen, so zum Beispiel in Zwei Gauner und ein Baby an der Seite von Harald Juhnke, So ein Schlamassel von Dirk Regel, Das Glück ist ein Kaktus von Stephan Meyer, Katie Fforde – das Wunschkind, sowie zuletzt Episodenhauptrollen in den Serien München Mord, Wilsberg oder Bettys Diagnose. Nach Alles ausser Mord spielte er wieder durchgehende Hauptrollen in den Krimiserien Ein Fall für den Fuchs und Soko Potsdam und taucht regelmässig in verschiedenen Tatortfolgen auf.
Zuletzt brillierte Dieter Landuris in der Kinokomödie Stand up (Regie: Timo Jacobs) als karrierebesessener Modezar, wofür er 2021 auf dem International New York Filmfestival mit dem Award für den „Best Supporting Actor" geehrt wurde. Auch in der preisgekrönten Horrorkomödie „Skincreepers" (2018)hat er als durchgedrehter Exorzist eine so fulminante Performance abgeliefert, dass Regisseur Ezra Tsegaye ihn direkt für seinen neuen, international besetzten Kinofilm „Monster on a plane" (2023) engagierte.
Dieter Landuris war neben seiner Film und Fernsehkarriere jedoch immer auch dem Theater treu. Nach der Schauspielausbildung engagierte ihn die berühmte Berliner Jugendbühne Grips-Theater vom Fleck weg. Dort konnte er in Stücken wie Jule, was ist los, Ab heute heißt du Sarah und Voll auf der Rolle seine enorme Wandlungsfähigkeit einem breiten Publikum präsentieren. Von 1986 bis 1989 tourte er mit dem legendären Musical Linie 1 nach der Premiere im Grips-Theater durch die ganze Welt und war auch 1987 in der Kinoadaption von Reinhard Hauff mit von der Partie. Als George in La Cage aux Folles begeisterte er 6 Jahre lang singend und tanzend das Publikum in Salzburg und Dresden. 2018 holt ihn Dieter Hallervorden für die Hauptrolle Kasimir und Kaukasus ans Schlosspark Theater. Seit 2009 spielt und singt er in dem Kultstück Ewig Jung derart mitreißend, dass es die Zuschauer im Saal regelmäßig aus den Sitzen hebt. Die wohl aussergewöhnlichste Bühnentätigkeit jedoch war für Dieter Landuris 2021 das von Adnan Köse geschaffene Stück „Roter März". Die zunächst als reine Theaterproduktion geplante Uraufführung in der neu gebauten Katrin-Türks-Halle in Dinslaken entwickelte sich während der Pandemie zu einem Hybrid Schauspiel, welches schliesslich seine Premiere im Internet feierte. A.Köse vermischte hochwertig gedrehtes Kinomaterial mit der Theateraufführung.
Dieter Landuris ist jedoch nicht nur Schauspieler, sondern auch Tänzer und Sänger.
Bereits mit sechs Jahren stand er in der legendären Fernsehshow mit Vicco Torriani in Der goldene Schuss mit der Kinderband Die Bambinis live vor der Kamera und gründete mit 17 Jahren die Steelyard Blues Band. Bevor er schliesslich 1985 an der Otto Falckenberg Schule in München Schauspiel studierte, hatte er bereits eine Ausbildung als klassischer Balletttänzer an der Heinz-Bosl-Stiftung absolviert.
Ausserdem erfand Dieter Landuris die nicht ganz ernst zu nehmende Kunstfigur Viktor Bergmann aus St. Petersburg, und gewann 1995 mit dem Titel Wahnsinn den „Wahren Grand Prix" in München. Anschliessend produzierte Michael Holm das Album „Wahnsinn" für EMI - Records. 2006 erschien unter seinem richtigen Namen sein zweites Soloalbum Göttliche Affären bei Koch Universal. Derzeit arbeitet Dieter Landuris an seinem nächsten Album, welches eine musikalische Reise vom Balkan über die iberischen Halbinsel bis nach Griechenland werden soll.
Ist Landuris mal nicht zu sehen, hört man nicht selten seine deutsche Synchronstimme u.a. für die Hauptrollen in US Fernsehserien und Kinofilmen wie District 9, Der Hundertjährige, der aus dem Fenster sprang und verschwand, Dinosaurier oder zuletzt in der New Yorker Komödie Tango Shalom.(Kinostart: 19.10.2023) Aktuell spricht er für Amazon Prime im Hauptcast der neuen US – Serie „The Pradeeps of Pittsburg".