Der Torwart – schizophren, der Außenstürmer – psychotisch, der Abwehrspieler – depressiv. Woche für Woche trainiert Stefan ehrenamtlich eine Mannschaft psychisch kranker Menschen. Sein Ansatz: Er sieht nicht Psychiatrie-Patienten, sondern Spieler, die er ernst nimmt und mit denen er sportlich etwas erreichen möchte. An manchen Samstagen kommt allerdings nur Denis zum Training. Dann hat es wieder keiner der vierzehn anderen geschafft, gegen die lähmende Wirkung seiner Krankheit oder der Medikamente anzukämpfen. Und das gerade jetzt, da Stefan fünfzehn Psychiatrie-Teams aus ganz Europa zum 20. internationalen Turnier der Psychiatrien nach Haar bei München eingeladen hat.
Ein Jahr lang begleitet der Film Stefan und seine Spieler – im Alltag zu Hause, beim Fußball-Training, bei Turnieren im In- und Ausland. Die Kamera ist mit dabei, wenn Stürmer Alex sein wöchentliches Wortgefecht mit seiner Betreuerin in der in der forensischen Ambulanz austrägt. Sie zeigt Peyman, der erst wieder lernen muss, wie man Socken zusammenlegt, und der doch so gerne beim Turnier dabei wäre. Und sie fängt ein, wie Manfred und Denis darüber diskutieren, was man seinem Psychiater erzählt und was besser nicht.
Ein etwas anderer Fußballfilm, eine ungewöhnliche Dokumentation über das Leben mit psychischen Problemen, eine stille Reflexion über die Grenze zwischen Normalität und Krankheit: „fußballverrückt“ – ein Blick in eine ganz eigene Welt, die manchmal seltsam vertraut wirkt.
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