1967 - Ruby und Martin sind jung und proben den Aufstand. Der Preis, den sie dafür bezahlen, ist hoch: Schulverweis, elterliche Gewalt und schließlich die Heimeinweisung. Doch sie sind bereit, den Kampf für ihre Liebe aufzunehmen.Martin und Rosemarie, die sich selbst Ruby nennt, be- finden sich auf dem Weg nach Offenbach zu einem Jimi-Hendrix-Konzert. In Rückblenden erfährt man, dass dies mehr als nur ein Konzertbesuch ist. Martin und Ruby haben die Brücken abgebrochen. Sie sind auf der Flucht. Rubys Vater ist ein unerbittlicher Tyrann, streng katholisch, vom Krieg und der Wiederaufbaumoral geprägt. Ruby wagt es deshalb nicht, offen zu ihrer Liebe zu Martin zu stehen. Für ihren Vater verkörpert Martin nämlich alles, wovon er seine Tochter fernhalten will. Martin ist rebellisch, langhaarig und hat„Flausen“ im Kopf. Martin liebt Rimbaud und träumt davon, Schriftsteller zu werden und mit seiner Literatur die Welt aus den Angeln zu heben. Rubys Leiden- schaft ist die Musik. Sie bewundert vor allem Grace Slick von „Jefferson Airplane“. Wer Ruby einmal singen gehört hat, weiß, dass sie den Vergleich mit dem Vorbild nicht zu scheuen braucht.Martin und Ruby treffen sich heimlich so oft es geht, aber mit jedem Tag wird dieser Zustand unerträglicher. Die Schlinge beginnt sich langsam zuziehen. Sie hauen ab. Der Traum ist kurz. Ruby landet in einem geschlos- senen katholischen Heim bei den„Barmherzigen Schwestern“ und Martin wird ins berüchtigte Erziehungsheim der Diakonie in Freistatt eingeliefert. Ruby und Martin müssen nun getrennt voneinander um ihr geistiges Überleben kämpfen - in einer Welt, die darauf abzielt, sie zu brechen.1977, 10 Jahre später, blickt Ruby zurück auf jene Jahre. Es ist eine bittere Bilanz. Ihr Beruf ist es nun, als Schlagersängerin die heile Welt zu verkörpern. An diesem Abend in Baden bei Wien, vor einem Auftritt, wird sie aber von den Gespenstern der Vergangenheit heimgesucht. (http://www.josthering.de)