Wien, 1956. Johanna, 13, filmt mit der vom Vater geerbten Filmkamera die Familie. Der Blick einer Heranwachsenden auf Feste, Alltag und die wöchentlichen “Kochclub”-Treffen in der Familienküche, die durchwegs gut besucht sind, von immer neuen Frauen, bei denen aber nie gekocht wird. Als die vorher stets verschlossene Tür einen Spalt geöffnet bleibt, erfahren wir ganz allmählich von Geheimnissen und Geschichten, die sich hinter den offensichtlichen Bildern verstecken.
In den fragmentarischen Momenten eines inszenierten Familien-Amateurfilms, der durch und durch wahrhaftig wirkt und nur auf den ersten Blick belanglos scheint, erleben wir, wie sich Erinnerung und Vorstellung allmählich vermischen und das eigentlich unmögliche Dokument einer Kindheit abgelichtet wird. (http://mediathek-berlinale-2015.verbund-filmstudenten.de/content/die-engelmacherin)