Als Rainer Werner Fassbinder, der wohl bedeutendste deutsche Nach-kriegsregisseur, 1982 im Alter von nur 37 Jahren kometenhaft verglüh-te, hinterließ er in der europäischen Filmlandschaft ein bis heute nicht wieder gefülltes Vakuum und ein einzigartiges, vielschichtiges und fa-cettenreiches Werk von erstaunlicher Konsequenz und Schlüssigkeit. Der dänische Filmregisseur und -historiker Christian Braad Thomsen war seit 1969 eng, wenn auch respektvoll distanziert mit Fassbinder befreundet. FASSBINDER – LIEBEN OHNE ZU FORDERN sind seine per-sönlichen Erinnerungen auf der Basis von in den Siebzigerjahren ge-führten Gesprächen und Interviews mit Fassbinder und dessen Mutter Lilo. Dazu kommen aktuelle Interviews mit Irm Hermann und Harry Baer, die beide zum engsten Kreis um Fassbinder gehörten. Ausge-hend von Fassbinders außergewöhnlicher Kindheit in einem trauma-tisierten Nachkriegsdeutschland, ist der in sieben Kapitel aufgeteilte Film eine erhellende, intime und bewegende Hommage, die von der anhaltenden Aktualität von Mensch und Werk zeugt: Gerade heute fordern sie zur ästhetischen, kreativen und kritischen Auseinanderset-zung und zu Reibungen heraus (https://www.berlinale.de/external/programme/archive/pdf/201503399.pdf)