Als 1996 der Grateful-Dead-Songwriter John Perry Barlow mit dem Cyberspace „eine Zivilisation des Geistes“ ankündigte – „möge sie humaner und gerechter sein als die Welt, die eure Regierungen bislang errichteten“ – war F. vier Jahre alt. Ein paar Jahre später erklärte die junge Italienerin Privatsphäre zu einem überholten Konzept, gab sich den Namen Eva und stellte ihr Tagebuch auf ihrem ersten Blog online. In den kommenden Jahren avancierte sie zum Internet-Star, zu einer Underground-Ikone der Blogger-Welt, die jeden der wollte an ihrem Reifeprozess teilhaben ließ. Heute ist Eva Anfang zwanzig und changiert zwischen ihrem „echten“ Leben als anarchische Vagabundin, soziale Randfigur und „feministische“ Sexarbeiterin und dem Leben ihrer Internet-Persona, ikonisiert zur Leitfigur des Authentischen.Searching Eva begibt sich auf den Streifzug einer jungen Frau, die erwachsen wurde im Zeitalter des Internets und ihre Selbstsuche zu einem öffentlichen Spektakel erklärt hat. Der Film begleitet sie in ihrem turbulenten Leben zwischen Sugar Daddies, Laufstegen und wechselnden Großstädten und porträtiert gleichzeitig Evas Selbstdarstellung auf ihrem Blog. Im Internet, wo sie sich und ihr Leben bis ins Privateste inszeniert, lassen sich Realität und Fiktion kaum noch unterscheiden.So bewegt sich Searching Eva zwischen Inszenierung und dokumentarischen Beobachtungen. Der Film kombiniert dabei Evas Introspektion – ihre Stimme führt als Voice Over durch ihr Innenleben – mit Szenen ihres Alltags. Offline und Online verweben sich zu einer neuen Dimension: Der Realität eines Digital Natives.Quelle: http://corsofilm.de/film/Searching-Eva.php