Almuth (Senta Berger) hat ihren Ruhestand mit derselben Akribie organisiert wie früher ihre Zahnarztpraxis. Bücherlesen, Golfspielen und Konzertbesuche – der Wochenplan ist durchterminiert, alles wohldosiert. Nur Putzfrau Rita (Cornelia Froboess) sorgt für seltene Überraschungen, etwa mit einer unwillkommenen Geburtstagtorte und der Aufforderung, sich beim Aus blasen der Kerzen etwas inniglich zu wünschen. Gegen diese vereinnahmende Art der Spreewälderin mit Herz und Schnauze ist jeder Widerstand zwecklos. Schwer tut sich dennoch Almuths Dauerverehrer: Klaus (Wolfram Berger) will endlich wissen, woran er ist. Aber die „Eiserne Lady“ – alles andere als romantisch veranlagt – lässt seine stilvollen Avancen ins Leere laufen. Auch Almuths Tochter Kathrin (Patricia Aulitzky), die in einer Ehekrise mit ihren beiden Kindern bei ihr Unterschlupf sucht, ist über die Abgeklärtheit ihrer Mutter verärgert. Dabei muss Almuth ohnehin gerade mehr für andere da sein, als ihr lieb ist. Als Ritas Mann Werner (Hansjürgen Hürrig) eines Morgens tot im Bett liegt, steht sie ihrer völlig aufgelösten Putzfrau fast wie eine Freundin zur Seite – gewohnt pflichtbewusst, aber auch reichlich unbeholfen. Und angesichts ihres Verlustes versteht Rita umgekehrt gar nicht, was Almuth an Klaus so furchtbar findet. So macht die großbürgerliche Dame so ziemlich alles verkehrt und merkt zudem nicht, dass ihre Haushälterin in ernste Geldnöte gerät. Weil auch Rita in ihrem Stolz alles andere als einfach ist, knallt es gewaltig zwischen den beiden Frauen aus verschiedenen Lebenswelten, die so ganz unterschiedlich mit „Distanz und Nähe“ umgehen. (ARD)