Viktor K. ist ein seit Jahren alleinstehender Briefträger. Von seiner Einsamkeit getrieben beginnt er die Briefe seiner Kunden vor dem Zustellen zu lesen, zu kopieren und zu sammeln. Alle Glücksmomente, aber auch Intrigen, Auseinandersetzungen bekommt er so mit. Irgendwann gelangt er an einen Punkt, dass er praktisch nur noch die Leben der Anderen lebt. Er hätte mehrmals die Chance auch selber in den Lauf der Dinge einzugreifen und einen Brief einmal nicht zuzustellen. Doch er unterlässt dies stets und übernimmt nie Verantwortung für sein Handeln.
Während der Arbeit lernt er die ältere Hausabwartin und Witwe Annette kennen. Diese erhält regelmässig Briefe von ihrem nach Schweden ausgewanderten Sohn Michael. Als Viktor einmal einen Brief von Michael abfängt, der schlechte Nachrichten mit sich bringt, muss sich zum ersten Mal entscheiden, ob er den Brief jetzt zustellen soll oder nicht.