Sobota nennt sich selbst einen Mann ohne Moral, ohne Schuldbewusstsein, ohne Absicht. In den 1960er Jahren machte er sich einen Namen als einer der berüchtigtsten Zuhälter und Gewalttäter im Wiener Rotlicht-Mileu. Mit der Veröffentlichung seines Romanberichts "Der Minus-Mann", wurde er zum Autor eines der am meisten verteufelten und verkauften österreichischen Autobiographien. Die Medien stürzten sich auf seine provokanten Berichte; sie machten aus Sobota die Inszenierung seines eigenen Images, eine Projektionsfläche für die Sehnsüchte und Lüste der Bourgeoisie. Aber woher kommt die Faszination für einen Mann wie Sobota?
Diese Fragen stellt der Film in der Form eines Experiments, eines Versuchs der Entmystifizierung: Stellvertretend für die Medienwelt macht sich eine junge Frau, gespielt von Lilly Gropper, auf die Suche nach dem Menschen Sobota. Ihre Begegnungen sind das dokumentarisch festgehaltene Zusammentreffen zweier „realer“ Menschen und sogleich zweier Menschen in ihren Rollen. Dabei wird die Wahrheit zur Ware und zum Machtinstrument. Sie sind Protagonist und Antagonist, die Schöne und das Biest, Katz und Maus, Frau und Mann.