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Doku (Reihe) | 2010 | ZDF [de] | Deutschland

Drehdaten

Drehbeginn21.04.2010
Drehende17.05.2010
DrehorteSpanien, Griechenland, Deutschland, Frankreich, USA

Projektdaten

Lauflänge45
Seitenverhältnis16:9 (1 : 1,78)
BildnegativmaterialHD

    Kurzinhalt

    Im Gedrängel vor der himmelhoch aufragenden Almudena-Kathedrale von Madrid im Mai 2004 ist man sich nicht sicher. Der strömende Regen bedeute Fruchtbarkeit, meinen die einen in der Menschenmenge, die anderen tuscheln von einem bösen Omen für die Ehe. Drinnen spricht derweil der Erzbischof von Madrid, Kardinal Antonio Maria Rouco Valera, dem Brautpaar, Prinz Felipe und seiner angehenden Prinzessin Letizia, mit singender Stimme Mut und Trost zu. Dabei sind die Brautleute alles andere als furchtsam. Das junge Paar hegt keinen Zweifel daran, dass auch geschiedene und bürgerliche Bräute am Hofe bestehen können. Felipe hat seine Wahl hartnäckig getroffen. Mit solch starkem Willen und seinem Sinn für royale Strategie steht er in der Tradition des spanischen Königshauses.

    Isabella I., Gründerin des spanischen Weltreiches, lehnte gleich mehrere Anwärter ab. Denn Isabella wusste in jeder Hinsicht, was sie wollte. 1468 ließ sie mit gerade 17 Jahren ihrem Auserwählten Ferdinand, dem zukünftigen König von Aragon, einen Heiratsantrag unterbreiten. Isabella war klar: Die Vermählung würde die Fusion von Kastilien und Aragonien bedeuten, die Grundlage für ein finanzstarkes und schlagkräftiges Imperium. Ein Jahr später schon heirateten die beiden nicht ausschweifend, aber pompös. Bis heute bringt die Machtpolitik der „Isabella La Catolica“ Menschen zum Schauern. Die Königin ging brachial gegen Juden und Muslime vor, beendete die Reconquista und führte die Inquisition ein. Sie unterstützte Christopher Columbus und seine Reise, die Spanien ein Weltreich einbrachte.

    Am 22. Mai 2004 ist das Weltreich Geschichte, das moderne Spanien aber erlebte einen neuen nationalen Höhepunkt. Zum ersten Mal seit fast hundert Jahren heiratet ein zukünftiger König seine Auserwählte. Die Gästeliste reicht von Prinz Charles bis zu Nelson Mandela. Es ist ein Gipfeltreffen der High Society, ein Duell von Eitelkeit und Etikette. Einige zerreißen sich das Maul, andere sind zu Tränen gerührt, auch König Juan Carlos und Königin Sofia.

    Juan Carlos selbst hat so in der Krise die Existenz des Königshauses gesichert. Seine Familie lebte seit Jahrzehnten im Exil, als Diktator Franco ihn im November 1948 nach Madrid zitiert. Juan Carlos wird sein Ziehsohn. Der junge Mann beweist Machtkalkül und Willensstärke, im Umgang mit dem Diktator und bei der Wahl seiner Frau. Er weiß: Sofia von Griechenland, die Schwester des Königs, gefällt Franco und sichert die Zukunft der Monarchie. den folgenden Jahren meistert das Paar die schwierige Zeit unter Franco und den Übergang in die Demokratie.

    Auch äußerlich nehmen Prinz Felipe und Prinzessin Letizia die Traditionen der Eltern auf, als sie sich in Madrid das Ja-Wort geben. Die Braut trägt einen Ausschnitt, der nicht gewagt ist, und eine das Diadem, das Sofia 42 Jahre zuvor bei ihrer Hochzeit getragen hat. Es ist mit Brillianten besetzt. Ein Erbstück der Bourbonen, einer Dynastie, die weiß, was sie will.

    Produktionsfirmen

    FirmaAnmerkung
    Februar Film GmbH