Das Coronavirus ist nicht die Pest – und doch beschreibt Albert Camus' Roman "Die Pest" von 1947 präzise die unterschiedlichen Phasen, die die Bevölkerung im Angesicht der aktuellen Krise durchläuft: Auf Leugnung, Schock und Angst folgt der Weg in eine trügerische und beklemmende Normalität. Zunächst werden in der von der Seuche heimgesuchten Stadt Oran halbherzige Maßnahmen getroffen, um die Einwohner nicht in Panik zu versetzen. Aufgrund ständig steigender Todeszahlen jedoch muss die Stadt schließlich abgeriegelt werden. "Die Pest" ist der Roman der Stunde.
Gerade der Kulturbetrieb wird von den aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie hart getroffen. Das Theater lebt von der gemeinsamen ästhetischen Erfahrung des Publikums und der Schauspielerinnen und Schauspieler. Durch die Einbeziehung interessierter Bürgerinnen und Bürger, die sich mit einem kurzen Video um eine Rolle bewerben konnten, sorgen Bert Zander und das Ensemble Oberhausen für ein Theatererlebnis der besonderen Art.
(ZDF)