Als Paar sind sie gescheitert, doch als Eltern teilen sich Julia und Tom auch nach der Scheidung das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter Anni. Doch Julias Gefühle sind durch die Trennung noch immer tief verletzt. Sie greift zu einer perfiden Strategie, um Tom seine Tochter zu entfremden.
Ein gutes Jahr nach ihrer Scheidung stehen Julia und Tom erneut vor Gericht. Das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter soll auf Julias Antrag hin neu entschieden werden. Bei der Befra-gung gerät die achtjährige Anni in Panik - sie möchte lieber tot sein als mit ihrem Vater zu tun zu haben. Was hat zu dieser vehementen Ablehnung geführt?
Ein Jahr zuvor sieht es noch anders aus. Bei der Scheidung ist vereinbart worden, dass Julia und Tom sich das Sorgerecht teilen. Alle scheinen gut damit zurechtzukommen. Jedes zweite Wochenende verbringt Anni bei ihrem Vater, den sie innig liebt. Tom hat, anders als Julia, eine neue Partnerin. Mit Jenny und ihrer kleinen Tochter Mia versteht Anni sich, es wächst so etwas wie eine neue Familie zusammen. Dann allerdings hält Tom immer öfter seine Verabredungen nicht ein. Anni versteht nicht, was los ist. Ihre Mutter bietet ihr Erklärungen: Die Arbeit und die neue Familie brauchen die ganze Zeit ihres Vaters. Tom versteht genauso wenig, was los ist. Denn er steht immer wieder vor verschlossener Tür, wenn er Anni abholen will. Von Julia hört er nur Vorwürfe: Ihn zu treffen, tue Anni nicht gut. Und war nicht er derjenige, der die Familie zer-stört hat? Voll Schmerz und Verletztheit versucht Julia, die Tochter möglichst eng an sich zu binden. Aber erst als sie sich einen Anwalt nimmt und mit allen Mitteln um die Aufhebung des gemeinsamen Sorgerechts kämpft, wird klar, dass sie Tom aus Annis Leben werfen will. Damit setzt sie einen Prozess in Gang, der immer mehr eskaliert und Anni zunehmend verstört.
(Quelle: SWR Presse)