Schnell, schrill, bunt, laut!!!
„Volksbühne“ ist wie ein Theaterstück inszeniert, dokumentarisch hinterfragt und gewollt politisch inkorrekt. Eine überdrehte Drei-Mann Show mitten in Berlin!
Karl, Rosa und Klara wollen ins Theater aber gehen nicht hin. Für ihre Verhältnisse haben sie gründlich geplant, Wochen vorher Tickets gekauft. Darauf steht: „Zeitgenössische Philosophen über die Idee des Kommunismus“. Sie treffen sich auf den breiten Steinstufen vor dem Theater. Klara kommt zu spät, es gab Probleme. Ihr Kind ist allein zu Haus, der Freund will nicht aufpassen. Er ahnt, Karl und Klara sind mehr als Freunde. Karl hat die letzten Tage mit „Selbstabschaffung“ im Berliner Nachtleben verbracht – HIV Test. Warten auf das Ergebnis. Rosa verliert die Fassung: Ihr Ex-Freund - da, in der Eingangshalle – mit einer Neuen. Das Soap-Drama scheint perfekt. Und wird trotzdem nicht ausgetragen.
Einer nach dem anderen verlässt das Theater. Verwirrt, verzweifelt und ein bißchen zynisch finden die drei Freunde sich auf der steinernen Treppe wieder. Drinnen fragen die Philosophen nach Utopie, jedenfalls klingt es so aus den Kopfhörern der Übersetzungsgeräte, die haben sie immerhin bekommen. Und was jetzt?
Die Utopie wird woanders verhandelt, das Private wird zum Politikum und die Revolution wird gespielt, auf ihrer Volks-Bühne, hier draußen vor der Tür.