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    Kurzinhalt

    Der Umgang von Staat und Gesellschaft mit schweren Gewaltverbrechen und deren Folgen ist täterorientiert. So herrscht häufig die Rechtsauffassung, dass das Strafverfahren ausschließlich zur Feststellung der Schuld des Täters dient.

    Erst seit 1986 gibt es in der Bundesrepublik Deutschland das Opferschutzgesetz. 1998 folgte das Zeugenschutzgesetz und 2004 das Opferreformgesetz. All diese Festlegungen sind wichtig, um das Opfer aus der Rolle eines bloßen Beweismittels herauszunehmen.
    Doch was passiert mit den Menschen, die eine schreckliche Tat durchlebt haben. Vor Gericht werden sie mit dem Verbrechen noch einmal konfrontiert. Unvertraut mit den Regeln und Abläufen eines Strafverfahrens werden sie so schnell ein zweites Mal zum Opfer, neue Traumatisierungen können folgen.

    Dominik W. ist jahrelang von einem Freund der Familie missbraucht worden. Viele Jahre trug er das Erlebte mit sich herum, überlegte er ob er Anzeige erstatten soll. Die Opferhilfe riet ihm schließlich dazu und vermittelte ihn an die Anwältin Ina Alexandra Tust.
    Ina Alexandra Tust gilt als eine der Nebenklage-Spezialisten in Deutschland. Sie hat unzählige Opfer von schweren Gewalttaten vertreten. Und sie betreut Eltern, deren Kinder ermordet wurden. Ihre Fälle sind spektakulär und tragen Kindernamen: Mitja, Michelle, Corinna. Alle drei waren neun Jahre alt, wurden vergewaltigt, ermordet. „Ich bin Therapeutin, Psychologin und Juristin gleichzeitig“, sagt sie über ihre Arbeit.

    Gabriele Karl aus München verlor 1995 ihre Tochter. Stephanie wurde auf offener Straße von einem Wiederholungstäter niedergeschlagen und erwürgt. Seitdem kämpft Gabriele Karl mit ihrem Verein „Opfer gegen Gewalt“ für die Rechte der Opfer und der Hinterbliebenen, hilft anderen Eltern mit einem ähnlichen Schicksal.

    Jährlich betreut der WEISSE RING mehr als 15 000 Menschen, die Opfer von Straftaten geworden sind. Das reicht von psychologischem Beistand, der Vermittlung von Anwälten bis zur Übernahme von Prozesskosten. Denn es ist nach wie vor so, dass Angehörige von Verbrechensopfern zwar als Nebenkläger auftreten können, die Kosten dafür aber selbst tragen müssen.
    Die Forderung nach einem staatlich bezahlten Opferanwalt ist nur eine von vielen, mit denen der WEISSE RING Opfer von Gewaltverbrechen künftig stärken will.
    Schauspieler*inRollenameSynchronschauspieler*in / Sprecher*inSynchron
    SprecherAnnette Gerhardt

    Produktionsfirmen

    FirmaAnmerkung
    MDR - Mitteldeutscher Rundfunk [de]

    TV-Ausstrahlung

    ArtLandSenderDatum / ZeitAnmerkung
    ErstausstrahlungDeutschlandMDR [de]Mittwoch, 21.03.2012