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Dokumentarfilm | 2012 | BR [de] | Deutschland

    Kurzinhalt

    Dominic Brunner zum Beispiel wurde 2009 am S-Bahnhof München-Solln Opfer von gewalttätigen Jugendlichen als er die angegriffenen Jugendlichen beschützen wollte.

    2011 registrierte die Polizei bundesweit über 67000 Fälle schwerer Körperverletzung. Sie ermittelte rund 78000 Tatverdächtige. Fast ein Drittel von ihnen waren Jugendliche unter 18 Jahren. In Deutschland wächst die Forderung nach mehr Zivilcourage. Dennoch ist die Bereitschaft Zivilcourage zu üben vergleichsweise gering. Im Vordergrund steht die Angst selbst Schaden zu erleiden. Dabei ist Zivilcourage eine Bürgertugend, auf die jede Gesellschaft dringend angewiesen ist. Gibt es psychologische Faktoren, die Menschen motivieren, aktiv einzuschreiten und Zivilcourage zu zeigen, wenn Dritte zur Zielscheibe von Aggressionen und Attacken werden? Sind grundsätzlich alle Menschen dazu in der Lage oder ist Zivilcourage nur etwas für wenige, ganz Mutige, also für sogenannte „Helden“? Was fördert und was hindert zivilcouragiertes Verhalten in der Gesellschaft?
    Zvilcourage ist erlernbar

    Soziologen haben herausgefunden, dass sich die Bereitschaft einzugreifen, anstatt wegzusehen, stimulieren lässt: Eine Arbeitsgruppe um den Sozialpsychologen Dieter Frey von der Universität München belegte in einer Studie, dass „zivilcouragiertes Verhalten“ bei Menschen durchaus vorhanden ist, besonders bei denjenigen, die eine gute Selbsteinschätzung haben. Der Mut zu Zivilcourage könnte sich demnach insbesondere bei den Menschen verstärken, denen es gelingt, die eigene persönliche Einschätzung zu schärfen, selbst etwas zum Positiven beeinflussen zu können.

    Eine Forschergruppe rund um den Psychologen Peter Fischer von der Universität Regensburg untersuchte die Zusammenhänge von "Hilfeverhalten", möglichen "sozialen Kosten" und "handlungsleitenden Normen", die schließlich zu "zivilcouragiertem Verhalten" einer Person führen. Dabei ging es um zwei zentrale Fragen: Unter welchen Bedingungen handeln Menschen couragiert? Ist zivilcouragiertes Verhalten erlernbar, und wenn ja, wie? In einem Folge-Projekt untersuchen die Regensburger Wissenschaftler nun den sogenannten Bystander-Effekt, also die Hemmschwellen, die Zuschauer in ungefährlichen und gefährlichen Hilfesituationen überwinden müssen, um schließlich doch einzugreifen.

    Um zivilcouragiertes Verhalten zu fördern, arbeiten seit Jahren Wissenschaftler mit Polizisten zusammen. Gemeinsam haben mehrere Projekte auf den Weg gebracht. Eines davon ist das Projekt „Pack mas`, ein Zivilcourage-Kurs für Lehrer. Hier lernen sie zunächst Beurteilungsschemata und Verhaltensmuster für Situationen in denen Zivilcourage gefordert ist. Der Kurs ist so aufgebaut, dass er nahezu ein zu ein in der Schule umgesetzt werden kann.

    Produktionsfirmen

    FirmaAnmerkung
    BR Bayerischer Rundfunk [de]