Warum ist die Kartoffel Patersons Victoria eine Heldin? Was macht die Alblinse in einem russischen Institut? Welches Saatgut verbirgt sich in alten Bauerntruhen und welche alten Sorten in Schrebergärten? Jenseits des Obst- und Gemüsesortiments in den Supermärkten lassen sich spannende Geschichten von heimischen Kulturpflanzen erzählen.
Maria Schlegel und Nicolas Dostert von der Initiative SaatgutBildung in Salem suchen in Schrebergärten und auf Bauernhöfen nach alten Gemüsesorten und pflanzen sie in ihren Schau- und Erhaltungsgarten ein. Fündig werden sie oft in den Gärten von Migranten, die ihre Tomaten oder Paprika aus der alten Heimat mitgebracht haben. Manchmal ist es sehr aufwändig, eine verlorene Kulturpflanze wiederzufinden. Als sich Woldemar Mammel in den 80er Jahren auf die Suche nach den Linsen machte, die früher auf der Schwäbischen Alb gewachsen sind, konnte er sie zunächst nirgendwo mehr finden. Doch das Wawillow-Institut in St. Petersburg hatte diese Pflanzen über viele Jahre hinweg erhalten und gab Mammel etwas Saatgut ab. Seither wachsen die Linsen wieder auf vielen Äckern der Schwäbischen Alb.
(Quelle: Eikon SW)