Veronika Reichard-Bakri
Jahrgang 1980, beschäftigte sich bereits während der Schulzeit mit Improvisation und Performance (Circus Calibastra Stuttgart) und arbeitete in diversen Circus- und Strassentheater-Formaten in Argentinien, Brasilien und Chile mit.
2006 schloss sie ihr Schauspielstudium an der Otto-Falckenberg-Schule in München ab, wo vor allem die Unterrichte bei Paco Gonzalez (Familie Flöz) und Carlos Traffic (Absurdes Theater) prägend wirkten. Aus familiären Gründen wanderte sie im Anschluss für mehrere Jahre nach Israel aus, wo sie u.a. in der UNHCR Jerusalem, in der Negev Wüste und in einem Kibbutz arbeitete, und mit dem Beruf durch diverse Filmprojekte (u.a. "Teza/Morgentau", FF Venedig 2008) verbunden blieb.
2008-2009 war sie Ensemblemitglied im Landestheater Tübingen, und wurde dann ins Ensemble des Staatstheaters Hannover engagiert, wo sie neben ihrer Arbeit als Schauspielerin begann, eigene Regieprojekte zu verwirklichen ("Salaam Shalom, we came to organize your peace-a tale about german confusion", Preisträger Berliner Theatertreffen der Jugend 2012), die Initialzündung für ihre Arbeit im inszenatorischen Bereich.
Ab 2012 führte ihr Weg wieder in den Nahen Osten, und während sie als Schauspielerin am Staatstheater Hannover u.a. freischaffend weiterarbeitete, übernahm sie die Regie in dem israelisch-palästinesischen Circus-Projekt "Galilee Circus", arbeitete als Dramaturgie in diversen palästinensischen Filmprojekten mit ( u.a.The Last Projectionist /AT in Postproduktion, The Salt Fisherman 2014, Wajd 2015), und initiierte eigene Projekte ("Herrgottsbscheißerle"/Stadt Tübingen, "Rosalind" Musikvideo u.a.).
Sie arbeitete als Theaterpädagogin für mehrere Stuttgarter Schulprojekte, sowie im Regieteam der Stuttgarter Kulturinitiative "Labyrinth", wurde als Workshopdozentin für modernes Clownspiel in verschiedenen Institutionen tätig und schloss 2019 die Theaterpädagogik Ausbildung BuT am Theaterpädagogikzentrum BW ab.
Im Anschluss übernahm sie die Künstlerische Leitung des Stuttgarter Jugendcircus "Circus Calibastra", wo sie ebenfalls als Dozentin für Clownspiel, Performance und Jonglage arbeitet und die Regie beider Programmformate führt.
Sie ist Mitbegründerin und Regie im interdisziplinären "MP-Kollektiv" ("Götterdämmerung" 2022, Figurentheater Stuttgart/Wagenhallen Stuttgart), sowie Mitglied in PACT (Performance Art Collective Tübingen).
Ihr besonderes Interesse gilt der Schnittstelle zwischen Theater, Clownspiel und zeitgenössischem Circus.