Wer anders ist als die Norm, hat es schwer. In jeder Gesellschaft. Doch in einem Land wie der ehemaligen DDR, wo der Staat die Norm diktiert, ist es noch viel schwerer. Schwule und Lesben wurden, wenn sie sich für ihre Rechte und gegen das staatliche Verschweigen einsetzten, zu Staatsfeinden erklärt. Die Möglichkeit, die eigene Sexualität zu entdecken und auszuleben, wurde als zu korrigierende Verfehlung abgestraft. In ihrem bemerkenswert persönlichen Dokumentarfilm gehen Markus Stein und Ringo Rösener der Frage nach, wie Homosexuelle in der DDR lebten und unter welchen Restriktionen sie leiden mussten. Künstler kommen zu Wort, Schriftsteller, aber auch Politaktivisten und Theologen, die sich gegen die Ungerechtigkeiten des Staates auflehnten. Die Protagonisten geben viel von sich preis, erzählen Persönliches, aber auch viel Allgemeingültiges. Somit kann der Film über Homosexualität in der DDR als Beispiel für viele Länder gelten, ob Ost oder West. Ein gelungenes und pointiert erzähltes Plädoyer für das Recht auf selbst bestimmte Sexualität und die Freiheit, einfach nur man selbst zu sein. (http://www.fbw-filmbewertung.com/film/unter_maennern_schwul_in_der_ddr)