September 1822: Prinz Pedro I. und seine Gemahlin Leopoldina rufen das brasilianische Kaiserreich aus.
Das Land sagt sich los von der Kolonialmacht Portugal, setzt der Ausbeutung und Fremdbestimmung ein Ende. Ein wagemutiger Schritt, der die Granden der europäischen Politik überrascht und verärgert. Hätte ihn das Herrscherpaar nicht gesetzt, würde es Brasilien in seiner jetzigen Form nicht geben – die Region wäre in Teilrepubliken zerfallen, zerrissen von einem Zweifrontenkrieg gegen Feinde in der Nachbarschaft und auf dem europäischen Kontinent. Visionärin und Schlüsselfigur in der Geschichte Brasiliens ist Leopoldine von Habsburg, die bis heute als „Mutter der Nation“ verehrt wird. Die Dokumentation beleuchtet eine weitgehend unbekannte Episode in der Geschichte der Habsburger, in deren Zentrum die tragische Frauenfigur Leopoldina steht, deren Streben nach Wissen und Unabhängigkeit sie nicht vor Einsamkeit, Schmerz und den Zwängen des Patriarchats bewahren konnte.
(ORF)