Eine Waffe in einer zitternden Hand. Eine gefesselte junge Geisel, die versucht, nicht zu schreien. Und nur eine selbstsichere deutsche Kommissarin steht zwischen Hassan und dem blutigen Ende einer Geiselnahme. Endlich: Der wütende arabische Terrorist wird niedergeschossen und die TV-Gerechtigkeit siegt.
„DANKE AUS!“ Am Ende des Takes wird Ercan gebeten, den ausländischen Akzent seiner Figur beim nächsten Mal doch zu verstärken.
Der deutsch-türkische Schauspieler ist es leid. Leid, dass seine Tochter sich über die stereotypen Sätze lustig macht, die er lernen muss, leid, dass sein Kollege David interessantere Rollen bekommt als er.
Als er von einem bevorstehenden Vorsprechen für einen Film über Leni Riefenstahl hört, verkündet Ercan seiner Agentin hartnäckig, er wolle einen Nazi spielen.
Aber weder sie noch Schauspielerkollege David sind bereit, ihm zu helfen. Ercan muss zu raffinierteren Mitteln greifen, um die Rolle eines Faschisten zu ergattern, und – wenn er schon dabei ist – vielleicht ja sogar die des Führers selbst.
(Filmakademie Wien)