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Togoland Projektionen

  • Togoland Projections (Internationaler Englischer Titel)
  • Togoland - Bilder aus der Musterkolonie (Arbeitstitel)
Dokumentarfilm | 2022-2023 | Geschichte, Gesundheit | Deutschland, Frankreich, Togo

Kurzinhalt

Im westafrikanischen Togo kommen vor unserer Kamera Filme zur Aufführung, die vor einem Jahrhundert in der deutschen Kolonie „Togoland“ entstanden. Auf unserer Reise zu den damaligen Drehorten entdecken wir zusammen mit dem Publikum im heutigen Togo Filmbilder aus den letzten Jahren der deutschen Kolonialzeit. Gemeinsam befragen wir dabei das Filmmaterial nach dessen geschichtlichem Hintergrund und dem Wirken des Kolonialismus bis heute.
(Nordmedia)

Jürgen Ellinghaus über seinen Film TOGOLAND PROJEKTIONEN

Als Dokumentarfilmer hat mich die Beschäftigung mit Togos kolonialer Vergangenheit in mehrfacher Hinsicht gereizt. Erstens waren da diese für die Zeit ihrer Entstehung einzigartigen Archivbilder. Bei Gelegenheit meiner ersten Togoreise erfuhr ich, dass sie im heutigen Togo nur einer Handvoll Spezialisten – Germanisten oder Historikern – bekannt, dortigen Filmschaffenden oder einer größeren Öffentlichkeit aber nicht nur völlig unbekannt, sondern auch unzugänglich waren. Das empfand ich, mehr als 100 Jahre nach dem Entstehen dieser Bilder und den heutigen Möglichkeiten digitaler Technik, als unhaltbar.

Dazu kam meine Verwunderung darüber, dass, wenn es um Togo geht, immer noch dieser Begriff der „Musterkolonie“ bemüht wird, ein Unwort, das Ende des 19. Jahrhunderts von der deutschen Kolonialpropaganda in Umlauf gesetzt wurde. Es drängen sich in diesem Zusammenhang mindestens zwei Fragen auf: Was kann eine „Musterkolonie“ anderes sein als ein besonders effizientes System von Ausbeutung menschlicher und natürlicher Ressourcen? Und: Was geschah tatsächlich unter deutscher Kolonialherrschaft in Togo, hinter diesem Trugbild der „Musterkolonie“?

Mein Eindruck nach einigen Recherchen vor Ort und Beschäftigung mit historischem Quellenmaterial und Lektüre von teilweise erst in den letzten Jahren erschienener Literatur war, dass da ein Volk über Jahrzehnte um seine Geschichte betrogen worden ist.

Dass dies möglich war, hängt mit vielen Faktoren zusammen: den Nachwirkungen der deutschen Propaganda über die 30-jährige deutsche Kolonialzeit hinaus – sowohl bei Teilen der togolesischen Bevölkerung als auch bei den britischen und französischen kolonialen Nachfolgemächten, weiter mit der Aufteilung von Deutsch-Togo zwischen den Siegermächten des Ersten Weltkrieges, die ihre Beuteterritorien auch in ihre jeweiligen Sprachsphären (heute: Ghana, englischsprachig, Republik Togo: französischsprachig) eingliederten. Die sprachlichen und territorialen Trennungen hatten weitreichende Folgen für die Bevölkerung und führten zu einer Zerstückelung von geschichtlicher Erinnerung; sie behinderten sowohl die Weitergabe historischer Erfahrung zwischen den Generationen als auch die historische Forschung. Hinzu kam der Umstand, dass die bis zum Ende der DDR in Potsdam aufbewahrten Archivmaterialien des deutschen Reichskolonialamtes infolge der deutschen Teilung nur äußerst eingeschränkt zugänglich waren, nicht zuletzt aber auch die Instrumentalisierung einer ausgesprochenen Deutschfreundlichkeit vieler Togolesen durch die dortigen Machthaber nach der Unabhängigkeit 1960, je nach diplomatischer oder innenpolitischer Opportunität.
(maxim film)

Vertriebs- / Verleihfirmen

FirmaAnmerkung
Andana Films [fr]
Weltvertrieb
Weltvertrieb
PreisträgerJahrPreisKategorie 
Jürgen Ellinghaus2024Filmfest Bremen [de]
Bremen & Umzu
Bremen & Umzunominiert
Jürgen Ellinghaus2023DOK Leipzig [de]
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilm
Deutscher Wettbewerb Dokumentarfilmnominiert
JahrLandFestivalAnmerkung
2024DeutschlandFilmfest Bremen
2024ItalienBolzano Film Festival Bozen
2023DeutschlandNordische Filmtage Lübeck
2023DeutschlandDOK Leipzig

Im Kino: Filmstarts und Uraufführungen

ArtLandDatumAnmerkung
UraufführungDienstag, 10.10.2023Dok.Leipzig