Die Populärwissenschaft zitiert diese Klischees rauf und runter, da können Frauen nicht einparken, Männer schlecht kommunizieren, die einen lieben Beeren und die Farbe pink, die anderen profilieren sich mit Jagdinstinkt und räumlichem Vorstellungsvermögen. Einen Unterhaltungswert haben derartige Erkenntnisse durchaus, nicht weiter erwähnenswert, wäre da nicht das Dilemma der daraus hergeleiteten ‚natürlichen Ordnung‘. Sie hat sich in die kulturelle DNA eingeschrieben, reproduziert in Schulbüchern, in den Medien, im Berufs- und Privatleben. Ihre Geschichte liegt weit zurück und findet ihren Ursprung – so die landläufige Meinung – in der steinzeitlichen Jäger- und Sammlergesellschaft. Doch was wissen wir eigentlich über die Geschlechterrollen aus jener Zeit, zu der es keine Dokumente gibt und viele Puzzleteile im Nachhinein zusammengefügt werden?