Umgeben von der Diskussion um Arbeitslosigkeit, Leistungsbereitschaft, Reform der Republik, zeigt sich in Rüdersdorf ein kleiner Winkel, nur eine halbe Stunde vom Ort der Entscheidungen in Berlin Mitte, als zeitweise taub oder besser: zu vergnügt um sich zu scheren. Für die Zeit eines Rennwochenendes wird die Welt da draußen hinter sich gelassen. Das Rennen, der Motorenlärm, der Staub und der Dreck, die rituelle, frenetisch gefeierte Schlachtung der heiligen Kuh der Deutschen. Des Autos.
Es sind die sogenannten kleinen Leute, viele Zuge-reiste, das Publikum meist aus der Umgebung, viele die hier nicht weg können, wo die Arbeitslosigkeit über 20% liegt. Echte Lokalpatrioten, man sieht oft die Flagge der DDR, aber das ist mehr ein Scherz, der verbindet, als eine politische Einstellung.
Wir wollen die Menschen auf diesem Rennwochenende begleiten, wollen ihre Siege mitfeieren, denn Verlierer gibt es –fast- nicht.