Wie kostbare Perlen an einer Schnur durchziehen sie die Landschaften unseres Kontinents, bergen noch so manch Geheimnis: Europas Schlösser.
Nirgends ist die Dichte adeliger Hinterlassenschaften so hoch. Die Reihe "Schlösserwelten Europas" entführt ins Deutsche Baden-Württemberg, in Englische Grafschaften, ins Italienische Piemont, nach Frankreich an die Loire und in die Estremadura in Portugal. In all diesen Schlössern spiegeln sich Ideen, Träume und Ideale, in deren Umfeld die Menschen heute nach wie vor daraus schöpfen. Eine bildreiche und überraschende Spurensuche nach verloren geglaubten Traditionen, gewonnen Ansichten und zurückeroberten Werten. „Königliche“ Ein- und Ausblicke - jenseits üblicher Touristenpfade.
Eine 5-teilige Reihe entwickelt, konzeptioniert und umgesetzt von Jeremy JP Fekete
PIEMONT/ITALIEN
Piemont, das Land am Fuße der Berge, geprägt durch die Schlösser italienischer Könige. Nichts demonstriert glanzvoller die Macht der Savoyer Herrscher als die Waffenkammer im Palazzo Reale in Turin. Ein Restaurator kämpfte rund 35 Jahre lang gegen den Feind dieser Preziosen: Korrosion und Zerfall. In unmittelbarer Nähe ruht ein anderer Schatz: Im Turiner Dom. Hinter Panzerglas vor Tageslicht und Kamerablitzlichtgewitter behütet, befindet sich das „Turiner Grabtuch“ - die „Santa Sindone“ - einst im Besitz der Savoyer Regenten. Hier fiel es vor rund 15 Jahren den Flammen fast zum Opfer. Nur durch das beherzte Eingreifen der Feuerwehrmänner wurde die Reliquie gerettet. Geschichten zu „Schlösserwelten Europas“ finden sich auch in der italienischen Poebene. In der mare Padania, dem „Meer der Poebene“, gedeiht seit Königszeiten der Carnaroli - der „König des Reises“. Bis vor 20 Jahren gepflegt von einer Heerschar von Frauen. Sein Korn ist selbst in China begehrt. Auf den Spuren des Adels trifft Regisseur Jeremy JP Fekete in Alba auf Trüffelhunde mit Diplom, in Barolo auf die Wiege des „Königs der Weine“ - des Barolo - und im Jagdschloss Stupinigi auf einen Falkner, der sich mit Haut und Haaren den tierischen Räubern verschrieben hat. Doch erst an der Forte di Fenestrelle im Val Chisone zeigt sich der Jahrhunderte lange Kampf zwischen den Königshäusern Frankreichs und Italien. Die Festung ist, nach der chinesischen Mauer, das längste gemauerte Bauwerk der Welt. Ein Ort an dem auch die Alpini, die älteste aktive Gebirgsjägertruppe der Welt, ihre Spuren hinterlassen haben.