EN / DE / FR / PL / ΕΛ / ES / IT / LT / RO
 
EN / DE / FR / PL / ΕΛ / ES / IT / LT / RO
foto | © SWR
© SWR
Doku (Reihe) | 2002

Drehdaten

Drehtage6
DrehorteTerceira/ Azoren

Projektdaten

Lauflänge15.00
Seitenverhältnis16:9 (1 : 1,78)
Bildnegativmaterial35mm
TonformatStereo

Kurzinhalt

Es war im 15. Jahrhundert. Prinz Heinrichs Seeleute veränderten mit ihren Entdeckungen die Seekarten und das Weltbild der Menschen. 1000 Meilen von der portugiesischen Heimatküste entfernt sichteten die unermüdlichen Eroberer plötzlich Buckel im endlosen Grau des Atlantik. Und sie nannten sie "Acores" wie die Vögel, die über ihnen kreisten "Habichte" nicht ahnend, dass es eigentlich Bussarde waren.

Neun Inseln im tosenden Meer. In ihrem Inneren brodelt und dampft es. Vulkanausbrüche, Erdbeben... - und doch machen sich mutige Menschen auf, die Eilande zu besiedeln. Flamen und Portugiesen, Adlige und arme Bauern segeln ins Ungewisse mit Pflanzensamen, Kühen, Heiligenbildern und Waffen und versorgen das kleine Portugal und seine neu eroberten Gebiete mit dem nötigen Nachschub.

Angra do Heroismo auf der Insel Terceira hält über 300 Jahre eine Schlüsselrolle als Knotenpunkt zwischen drei Kontinenten, als Versorgungshafen für die Entdecker, als Zwischenstation für Schätze beladene Karavellen, als hochmoderne Stadt des 16. Jahrhunderts. Angra, der Anker. Breite Straßen, wie mit dem Lineal gezogen. Eine für das Vieh, eine für edle Herren zu Pferde, eine andere für Getreide und Ochsengespanne. Direkt am Hafen ein Schlachthof, ein Krankenhaus, eine Kirche.

Viele berühmte Seefahrer wird Angra an Land und an Bord gehen sehen, und viele Schätze
sinken hier nach blutigen Seeschlachten auf den Meeresgrund. In Angra wird getauscht, gehandelt. Zucker gegen flämische Gemälde, kirchlicher Segen gegen Gold. Die Vielzahl der Klöster lässt ahnen, wie sehr die katholische Kirche von den Eroberungszügen und den Ängsten der Seefahrer profitierte. Silberne Altäre, brasilianische Hölzer, chinesische Gefäße, elfenbeinerne Kruzifixe... Heute zeigen Angras Kirche davon "im wahrsten Wortsinn" nur noch Bruchstücke. Erdbeben - das letzte 1980 - haben vieles zerstört.

Inseln zwischen den Welten. In ständiger Veränderung. Alle haben etwas mitgebracht und etwas weggenommen: Der Wind und die Vulkane. Die Flamen als erste Siedler, die Spanier als Besatzer, die Engländer mit ihrer Liebe zu den Orangen und die amerikanischen Walfänger. Geblieben ist ein Attribut - "heroismo". Für die freiheitsliebenden Azoreaner, die den Spaniern trotzen, den Monarchisten und den Erdbeben. (Quelle: SWR)