Angetrieben von dem Wunsch, Kunsttischler zu werden, kommt Luc nach Paris. Als er sich in den Banlieues verirrt, fragt er Djemila nach dem Weg. In der Schüchternheit des Mädchens wittert Luc die Chance auf ein Abenteuer. Sie sehen sich wieder, doch er muss zurück nach Hause, zu seinem Vater, der ebenfalls Tischler ist. Dort begegnet er Geneviève, die er von früher kennt, und beginnt eine Romanze mit ihr. Als Luc einen Platz an der renommierten Möbelbauerschule École Boulle bekommt, folgt er seinem Traum, zieht nach Paris und lässt Geneviève zurück. Bald betritt eine dritte junge Frau seine kleine Wohnung und bringt die Unbeschwertheit der Großstadt mit. In Schwarz-Weiß-Bildern von Renato Berta lenkt Philippe Garrel den Blick auf die großen Gefühle einer umgekehrten Éducation sentimentale, bei der sich das Wesentliche oft am Bildrand oder im Off abspielt. Ein ums andere Mal erliegt Luc dem schönen Schein und verliert bei jeder Eroberung etwas, dessen Wert er erst später erkennt.
(https://www.berlinale.de/de/archiv-2020/programm/detail/202004479.html)