Am 28. August 1988 veranstaltete die US Air Force auf der Ramstein Air Base den jährlichen Tag der offenen Tür. Geplant als das übliche fröhliche, amerikanisch gefärbte Volksfest mit spektakulärer Flugschau, wurde es durch den Zusammenstoß dreier Flugzeuge zu einem Tag der Katastrophe mit 70 Todesopfern und hunderten von Verletzten. Für Überlebende, Angehörige, Helfer veränderte sich das Leben für immer.
Der Film erzählt von eindrücklichen Schicksalen: von Opfern, die schwer verletzt werden und Ängsten ausgesetzt sind, von Ärzten, die in Minutenschnelle schwere Triage-Entscheidungen fällen müssen und von Familien, die Angehörige verlieren. Menschen, die noch nach Jahren mit ihren Traumata kämpfen, aber auch Helfer:innen finden, die ihnen beim Weg in ein neues Leben helfen. Virtuos verknüpft der Film die Zeitebenen und macht nachvollziehbar, dass die Tragödie für die Beteiligten über Jahre hinweg Gegenwart bleibt.
Bei der Aufarbeitung der Ereignisse stößt ein Ermittlerteam auf Schweigen und Vertuschung, Verantwortliche werden nicht benannt, Entschädigungszahlungen lassen auf sich warten, kontinuierliche psychologische Betreuung ist nicht vorgesehen. "Ramstein – Das durchstoßene Herz" erzählt dabei auch vom Beginn der professionellen Hilfe zur Krisenbewältigung und der Anerkennung des posttraumatischen Belastungssyndroms in Deutschland.
(ARD)