Stop Motion – ein Tänzer als Filmemacher sieht ab von überflüssigen Bewegungen und überlässt sich in einer Villa in der Bretagne jenem (individuellen wie gesellschaftlichen) Zustand, den der französische Philosoph Paul Virilio mit „Rasender Stillstand“ umschrieben hat. Einzelbild für Einzelbild für Einzelbild durchmisst Paul Wenninger „stehend“ Runden in einem anfangs völlig entleerten Salon, immer mit dem Rücken zu den Wänden und vor allem zu den Fenstern, in denen sich ausmachen lässt: Eine stürmische Zeit vergeht wie im Fluge, das Verhältnis von Außen- und Innenraum gerät ins Taumeln, aber insgesamt sind die Blicke „hinaus“, die sich zumindest die/der Betrachter*in gestattet, nur Projektionen. Bäume, Strände, Parks im Zeitraffer. Wenn man O als Loop öfter ansieht, ist es eine jener Arbeiten, in denen unterschiedliche „Körper“ im Werk Wenningers - Choreographie, Installation, Animation – besonders kompakt verschmelzen, was auch insofern schlüssig ist, weil sich hier alles um ihn selbst dreht, so wie er da zur minimalistisch rockenden Musik von Peter Jakober stillsteht/rast in roten Sportschuhen und mit der zeitlosen Eleganz eines New Wave Stars aus den späten 1980er-Jahren. Selbstporträt mit Spin! (...)
(Claus Philipp / Sixpackfilm)