Für manche ist die deutsch-deutsche Geschichte Gegenstand der Historie und Stoff für Literatur. Für andere geht es immer noch um ihr persönliches Schicksal. In „Novemberkind“ scheitert die Begegnung zweier Menschen an diesem Gegensatz. Die 25-jährige Inga aus Malchow glaubt, ihre Mutter sei wenige Monate nach Ingas Geburt ertrunken, der Vater unbekannt.
Doch dann taucht Literaturprofessor Robert auf. Er berichtet, dass er ihre Mutter Anne aus Konstanz kennt und behauptet, dass Anne sich 1980 in einen Deserteur der Roten Armee verliebt habe und mit ihm nach Westdeutschland geflohen sei. Als Inga ihre Großeltern und Freunde mit dieser Nachricht konfrontiert, merkt sie, dass sie ihr Leben lang belogen wurde. Fassungslos fragt sich Inga, warum ihre Mutter sie zurückließ. Gemeinsam mit Robert macht sie sich auf den Weg in die Vergangenheit. Sie reisen durch Deutschland, um Zeugen von damals zu treffen und hoffen, am Ende der Reise Anne gegenüberzustehen. Doch je näher Inga ihrer Mutter kommt, desto klarer wird, dass auch Robert ihr nicht die ganze Wahrheit gesagt hat.
(Quelle: SWR - Debüt im Dritten)