1943. Lea und Thomas spielen nichts ahnend in der Natur unter einem großen Baum, als sie heimliche Zeugen einer Exekution werden.
Doch kurz bevor der Schießbefehl vollstreckt wird, rennt Lea wie hypnotisiert einem Schmetterling hinterher, der zuvor auf ihrem Gesicht gelandet ist und gerät so zwischen Soldaten und Geiseln.
In einer traumartigen Sequenz beginnt das Mädchen Details zu beobachten. Kleinigkeiten die man sieht und wieder vergisst, weil sie eigentlich unwichtig sind. Sekunden vor dem Moment der Grausamkeit, werden die Personen aus einem unbedarften Blickwinkel beschrieben, der noch keine Ungleichheit zwischen Menschen verschiedener Herkunft kennt. Die scheinbar belanglosen Beobachtungen des Kindes stehen im Kontrast zum „eigentlichen“ Geschehen.
Inmitten einer Situation, die für dieses riesige, monumental-schlimme Kapitel in der Menschheitsgeschichte steht, das niemals vergessen werden darf. Dann reißen plötzlich weiße Tücher in sturmartigen Böen ins Bild und verdecken die Menschen.
Zwischen den Tüchern blitzt es auf. Schüsse. Schreie. Ganz kurz geben die Tücher ein paar Mal Gesichter frei. Dann ist alles von wehendem Stoff verdeckt. Nur noch Lea steht vor einer wogenden, weißen Wand.
(Europa im Film)