Vor über 70 Jahren sterilisierte der Kieler Gynäkologe Carl Clauberg in Block 10 in Auschwitz hunderte Frauen und Mädchen. Die meisten von ihnen wurden unfruchtbar. Von den weni-gen Überlebenden hatten nur einige das Glück, anschließend noch Kinder bekommen zu können.
In Zusammenarbeit mit der Firma Schering-Kahlbaum AG, heute zur Bayer AG gehörend, entwickelte Clauberg Hormonpräparate und Kontrastmittel, die dabei zum Einsatz kamen. Die Firma Siemens lieferte einen Röntgenapparat.
Carl Clauberg schuf damals die Grundlagen für die Antibabypille. Er war einer der weltweit führenden Reproduktionsmediziner. Mit seinen Forschungen schrieb er Medizingeschichte.
Seine Arbeiten zur Geburtenregelung und Unfruchtbarkeit sind bis heute Teil des medizinischen Kanons – ohne jedoch den Bezug zu Auschwitz herzustellen.
In diesem bewegen Film sprechen die letzten Überlebenden seiner menschenverachtenden Experimente im hohen Alter über ihre Erfahrungen, über ihr Leben vor und nach Auschwitz, ihre Leiden und Verluste, und wie sie nach den Experimenten weiter leben konnten.