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    Kurzinhalt

    Im Fasching 2005 tanzen sie wieder, die Münchner Schäffler, und erinnern so, wie alle sieben Jahre, an das Ende der Pestepidemie des Jahres 1517. Die meisten der Tänzer sind heute allerdings keine Schäffler mehr, sondern stammen aus unterschied­lichsten Handwerksberufen. Peter S. kann stolz darauf verweisen, dass er ein echter Schäffler ist. Er hat das Küferhandwerk noch gelernt und arbeitet in der letzten Münchner Fassfabrik im Westend. 2005 tanzt er zum dritten Mal mit – als „Klopfer im zweiten Zug, fünfte Position“. Er fühlt sich der Alt­münchner Tradition tief verbunden, obwohl er kein waschechter Münchner ist. Seine Mutter stammt aus Polen, sein Vater war ein italienischer Gastarbeiter. Schon als kleiner Junge hatte er davon geträumt, später mit Holz zu arbeiten, doch die Aussichten auf eine Lehrstelle waren für das Schlüsselkind aus dem Münchner Stadtteil Milbertshofen schlecht. Sein Lehrer brachte ihn schließlich auf die Idee, eine Lehre als Fassbauer zu machen. Fassbauer – oder Schäffler – ist zwar ein aussterbender Beruf, trotzdem war dies eine glückliche Entscheidung, denn beruflich waren für Peter S. damit die Weichen gestellt. Und wie für alle Münchner Schäffler war es auch für ihn Ehrensache, den Schäfflertanz zu erlernen. Wäre er nicht mit siebzehn Jahren zum ersten Mal Vater geworden, hätte sein Leben in ruhigen Bah­nen verlaufen können. So aber musste der heute 32-Jährige in seinem Privatleben noch eine lange Berg- und Talfahrt überstehen, bevor er endlich den Weg in ein harmonisches Familienleben fand.

    Produktionsfirmen

    FirmaAnmerkung
    BR Bayerischer Rundfunk [de]