Leon Szalet (1892-1958) ist einer von mehr als 500 Juden polnischer Staatsangehörigkeit, die Mitte September 1939 in Berlin verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt werden. Er überlebt, weil seine Tochter seine Entlassung durchsetzen kann. Im Mai 1940 emigrieren beide über Shanghai in die USA. Dort beginnt er sofort mit der Niederschrift seiner Hafterinnerungen.
Szalets Überlebenszeugnis wird von heutigen Bildern und Tönen der beschriebenen Orte kontrastiert, die nach gesellschaftlicher Normalität und nach sichtbaren Manifestationen einer von vielen Seiten beeinflussten Gedenkpolitik fragen. Die daraus resultierenden Widersprüche, Kontinuitäten, aber auch Konsequenzen aus der deutschen Geschichte finden ihren Ausdruck in der filmischen Form, die zeitgleich auf eine standardisierte Darstellungsweise zeitgeschichtlicher Themen verweist.