Karl Marx ist einer der meistgelesenen und umstrittensten Autoren der Weltgeschichte und nach Luther der wirkmächtigste Deutsche. Revolutionäre und Reformpolitiker, Machthaber und Gesellschaftskritiker reklamieren bis heute seine Leitsätze für sich. Im 20. Jahrhundert war mehr als ein Drittel der Menschheit Regimen ausgesetzt, die sich auf ihn beriefen – und zumeist scheiterten. Dabei hat Karl Marx selbst jeder Vereinnahmung listig vorgebeugt: "Was mich betrifft: Ich bin kein Marxist." Seine scharfsichtigen Analysen indes scheinen gerade in Zeiten epidemischer Finanz- und Wirtschaftskrisen aktueller denn je. Zu seinem 200. Geburtstag widmet das ZDF dem Denker mit dem Dokudrama "Karl Marx – der deutsche Prophet" ein facettenreiches Porträt. Mario Adorf spielt die Hauptrolle.
Die Rahmenhandlung des Dokudramas aus der Redaktion Zeitgeschichte begleitet Karl Marx durch sein letztes Lebensjahr, auf der Reise über Algier, Monte Carlo, Paris und London. Mario Adorf verkörpert auf seine unnachahmliche Weise einen ebenso widerspruchsfreudigen wie widersprüchlichen Weltgeist – hin- und hergerissen zwischen prophetischer Zuversicht und der Angst vor dem Scheitern. Rückblenden lassen das Leben des politisch getriebenen Bildungsbürgers, das von persönlichen Schicksalsschlägen und fortwährender Verfolgung gezeichnet war, Revue passieren. Historiker und Finanzexperten, unter ihnen der französische Präsidentenberater Jacques Attali und der britische Marx-Kenner Gareth Stedman Jones, gehen der Frage nach, wie aussagekräftig die erst allmählich erschlossene Weltbeschreibung des deutschen Propheten heute noch sein kann. (https://presseportal.zdf.de/pm/karl-marx-der-deutsche-prophet/)