Jonah

Jonah wurde von den Ereignissen des 27. August 2015 inspiriert, als die österreichische Polizei die Leichen von einundsiebzig Flüchtlingen fand, die in einem am Straßenrand geparkten Lastwagen im Bundesland Burgenland ausgesetzt wurden. Zweiundsiebzig Jahre zuvor war Europa mit dem Horror von mehr als sechs Millionen jüdischen Männern und Frauen konfrontiert, die durch den Wahnsinn des Nazi-Faschismus abgeschlachtet wurden. Heute steht Europa vor der größten menschlichen Tragödie seit der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die Migranten, die Europa im Jahr 2015 erreicht haben, zählen mehr als eine Million. Diese Menschen teilen alle den Wunsch, dem Krieg zu entkommen und ein besseres Leben zu finden. Hunderttausende von Frauen, Kindern und Männern durchqueren das Mittelmeer, die Berge der Türkei, die Wälder Albaniens und die ungarischen Ebenen. Sie sind auf jedes Mittel und jede Form des Transports angewiesen, nur um nach Europa zu gelangen, und es ist diese Verzweiflung, die sie in die Hände von Menschenhändlern treibt. Jonah will den Zuschauern diese Tragödie bewusst machen: die Tragödie des Krieges und die des Verlustes der Wurzeln bei der Flucht aus dem eigenen Land. Eine Tragödie dieses Ausmaßes darf weder auf nationale noch auf ethnische Grenzen stoßen. Jonah will uns alle daran erinnern, dass wenn heute tausende Menschen versuchen, auf der Suche nach Freiheit nach Österreich zu gelangen, gestern tausende Menschen aus demselben Land geflohen sind, um ihr Leben zu retten.