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    Kurzinhalt

    Die Nürnberger Südstadt, die auf keinem Stadtplan so genannt wird, endet im Norden an den Gleisen, auf denen die Züge die Stadt durchqueren. Sie liegt südlich der Bilderbuchstadt mit Burg, Dürer-Haus, Hauptmarkt, Lebkuchen und "Zwetschgamännla".

    Offiziell gibt es die Südstadt gar nicht. Der Begriff findet sich jedenfalls auf keinem Stadtplan von Nürnberg. Wo die Südstadt beginnt und wo die Südstadt aufhört – das ist Interpretationssache. Einig sind sich die Nürnberger nur in einem Punkt: Im Norden endet die Südstadt an den Bahngleisen. Jenseits dieser Gleise, nördlich der Bahnachse also, findet man das Bilderbuch-Nürnberg: die Burg, den Hauptmarkt, das Dürer-Haus, Lebkuchen und Bratwürste. Statisch seit Jahrhunderten.

    Im Süden dagegen bewegt sich was. In der Südstadt ist mehr erlaubt. Da geht irgendwie mehr. Da erfindet der Bäcker Stefan Mais Lebkuchen mit Oliven- oder Currygeschmack. Da lässt sich der Exil-Berliner Matthias Schwincke von seiner italienischen Ehefrau Curry-Wurst braten, während er über der Dominanz der Nürnberger Bratwürste philosophiert. Da halten sich Tante-Emma-Läden, die im Norden keine Chance hätten.

    Wer in der Tafelfeldstraße steht und Richtung Norden schaut, sieht das Bild, das Symbol ist für das Leben in der Südstadt: Die altehrwürdige Nürnberger Oper ist da zu sehen, greifbar nahe, und doch scheinbar unendlich weit entfernt, weil davor Züge der Deutschen Bahn kreuzen. Anders gesagt: Wer in der Südstadt lebt, der kann zwar die Altstadt sehen, aber lebt doch in einer anderen Welt. Und die Menschen, die in dieser Dokumentation porträtiert werden, finden das gerade gut so.

    Produktionsfirmen

    FirmaAnmerkung
    BR Bayerischer Rundfunk [de]