Dubai, die Osterinseln – und jetzt Hofgeismar in Nordhessen. Das wird ein „absolutes Leuchtturmprojekt“, sagt Architekt Tom Krause. Nein, er brüllt es. „Das wird eine Sensation, für ganz Europa.“ Aus der alten verschlafenen Domäne Beberbeck mit ihrem klassizistischen Schloss soll ein luxuriöses Tourismus-Resort werden. Und das im wirtschaftlich klammen Nordhessen, von Spöttern auch als Hessisch-Sibirien bezeichnet.
Rund 420 Millionen Euro sollen investiert werden. Auf 800 Hektar sollen fünf Luxushotels, 600 Villen und Ferienwohnungen, eine künstliche Lagunenlandschaft von 34 Hektar sowie eine Trabrennbahn mit angeschlossenem Pferdezentrum und Poloplatz entstehen. Und nicht zu vergessen: 1.000 Arbeitsplätze winken.
Der Motor des Ganzen ist Bürgermeister Henner Sattler. Ein außergewöhnliches Stadtoberhaupt. Nicht nur, dass der CDU-Mann bei der letzten Wahl mit fast 70 % im eigentlich roten Nordhessen gewählt wurde. Er ist emotional, sympathisch, offen und kann, wenn es sein muss, auch mal poltern. Und er hat Ministerpräsident Roland Koch hinter sich.
Die Ausgangsfragestellung ist schlicht und einfach: Wo kommen in Zeiten der weltweiten Immobilien- und Finanzkrise, 420 Millionen Euro für das größte Tourismusprojekt in Europa her? Eine Reise tief in das Herzen von Projektplanern und Immobilienfinanzierungen. Zweieinhalb Jahre durfte der Film dem (un)gleichen Duo Sattler und Krause bei der Arbeit über die Schulter schauen, wenn sie auf Investoren, Botschafter und Bürokraten treffen.