Am 11. Juni 1986, einen Tag nachdem Marokko mit einem überraschenden Sieg über Portugal Fußball-WM-Geschichte geschrieben hat, wird der Regierungsbeamte Daoud auf eine Brücke beordert, die im Umland von Casablanca zwischen zwei verfeindeten Gemeinden über einer leeren Autobahn thront. Hier soll er den erwarteten, aber äußerst ungewissen Besuch König Hassans II. sichern. Begegnungen mit Regierungsanhängern und Familien politischer Gefangener, rätselhafte Erscheinungen einer Fremden und eines Berbers sowie die Geschichte eines fußballbegeisterten Jungen werden für Daoud zur Herausforderung. Seit den blutigen „Brot-Unruhen“ fünf Jahre zuvor ist er innerlich erstarrt, doch die Euphorie und die Hoffnung, die ihm begegnen, bringen Bewegung in sein Gemüt. Mit dem Welterfolg der Nationalmannschaft liegen unter dem surrealen Schatten der Monarchie Selbstbewusstsein, Würde und Lebensdurst in der Luft. Wie in Starve your Dog blickt Hicham Lasri gesellschaftskritisch auf die Geschichte des Landes und inszeniert in strahlenden Farben ein bildgewaltiges, psychedelisches Märchen voller absurder Situationen, in denen die unter gnadenloser Repression verstörte Bevölkerung über sich hinauswächst.
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