Auf der Suche nach der Realität des Lebens von unabhängigen Musikern in digitalen Zeiten hat das Film und Kunstkollektiv “relativ kollektiv” über ein Jahr lang die Protagonisten des Labels und Netzwerks “Analogsoul” in Leipzig, Berlin, Erfurt und Jena begleitet. Der Film stellt die Musiker in ihren Lebenswelten vor: in Proberäumen, beim Field Recording, zu Konzerten aber auch beim „Brotjob“. Die Regisseure André Klar und Benjamin Büttner entdecken dabei Situationen zwischen Hingabe und Resignation und beleuchten die alltäglichen Fragen von Menschen, deren Leben sich auf ihre Leidenschaft stützt.
Unabhängige Musiker in Deutschland stehen vor einem Dilemma. Während sie sich einerseits bemühen, Freiräume für ihre künstlerische Arbeit zu schaffen, sind sie gleichzeitig gezwungen, das Geld für ihren Lebensunterhalt mit Tätigkeiten zu verdienen, die mit künstlerischem Ausdruck nicht zwingend etwas zu tun haben. Unabhängige Musik zu machen stellt zwangsläufig biografische Fragen: Wie vermittelt man zwischen künstlerischer Hingabe und gesellschaftlichen Anforderungen? Wie ist es jenseits von ChartErfolgen überhaupt möglich, von der eigenen Musik zu leben? Wie schaffen es junge Musiker, ihre ästhetischen Grundsätze in Einklang mit dem Musikmarkt zu bringen?
In den vergangenen Jahren hat sich die Musikindustrie stark verändert, der Grundkonflikt ist jedoch gleich geblieben: Widmet man sein Leben der Musik, so ist der Widerspruch zwischen Selbstverwirklichung und regelmäßigem Einkommen vorprogrammiert. Der Film erzählt, wie die Künstler zwischen Selbstorganisation und Disziplin, Leidenschaft und Durchhaltevermögen diesen BalanceAkt meistern.