Äthiopien aus Sicht des Rucksackreisenden, - im Fokus: Kinder. Hemmungslos nähern sie sich dem Fremden, fasziniert, manchmal provokativ, immer unverblümt. Essayistisch führt der Reisebericht in unwegsames Gelände, aus der Stadt tief ins Hinterland, wo die Menschen das Leben vorhergehender Jahrhunderte leben. Er verzaubert vor allem durch seine ungefilterte Sicht auf eine mystische, traditionsreiche Kultur. Der Blick auf den Kinderreichtum des Landes offenbart die Differenzen zwischen den Kulturen. Es entfaltet sich eine Neugierde auf den anderen Menschen, auf die Fremde, ohne zu überwältigen, ohne sich anzubiedern. Man selbst empfindet sich als Fremdester. Wir sind auf einer Bühne, wo Spielende plötzlich Zuschauer und Zuschauer plötzlich Spielende sind. Eine Weltbühne mit fragenden Gesichtern, Winkenden und Rufenden. In loser Reihe unkommentierter Begegnungen untersucht FORUNDJE so die Schnittstelle von Reisebewegung und Land. Geschichten alltäglicher Kontaktaufnahme zeigen, was in konventionellen Dokumentationen übersprungen wird – Begrüßungen, Bettelei, Einladungen, Zurufe. Die Reisenden sieht man nur im Anschnitt. Diese Differenz zwingt in die Selbstreflexion. Weiß-Sein wird thematisch.