Es ist Nacht, die Autobahn leer. Armin ist allein unterwegs, zu Fuß, immer an der Leitplanke entlang. Ein Jaguar, zerschellt an einem Brückenpfeiler, das Gesicht des Fahrers leblos. Was Armin bewegt, eines der Trümmerteile an sich zu nehmen, weiß er nicht.
Jeden Tag eine Bewerbung, das haben seine Eltern mit ihm ausgemacht, seit er die Mittlere Reife in der Tasche hat. Armin weiß nicht recht, was er werden will. Das Jugendzimmer bei den Eltern, das familäre Wohlwollen, die Brüder, die ihren Weg längst gemacht haben all das scheint Armin zu bedrängen und zu lähmen. Nun sitzt er an seinem Schreibtisch, die Spurstange, das Relikt der letzten Nacht, vor sich. Aus dem Bewerbungsschreiben wird ein Bekennerbrief: ‚Dieser Unfall war mein Werk....
Im Bus Katja, die hübsche, unerreichbare Nachbarstochter. Armin steigt aus. Die Presse berichtet über den Unfalltoten, einen Bankier. Der Brief des Bekenners wird geprüft, man nimmt ihn ernst
Wieder ist es dunkel, der Verkehr rauscht in der Ferne vorbei. Armin in einer Toilette an der Autobahn, sehnsüchtige, obszöne Sprüche auf abwaschbaren Fliesen, er in einer Gruppe von Männern auf schweren Maschinen, die wilde, nächtliche, berauschende Fahrt.
Armin absolviert seine Bewerbungsgespräche. Was ist Ihre Lieblingsfarbe? Sind Sie ein Teamplayer? Was interessiert Sie am Beruf des Reisekaufmanns? Es geht nicht recht voran. Den nächsten Bekennerbrief schreibt Armin nach einem Brand in der Innenstadt. Die Zeitungen berichten groß. Langsam wird deutlich, dass hier ein falscher Bekenner am Werk ist. Was er denn so mache, fragt Katja beim Pommes-Essen. Das willst du lieber nicht wissen, sagt Armin. Und lächelt.
(Piffl Medien)