Bremen 1828: zwei Frauen, wie sie ungleicher nicht sein könnten, treffen in einer Welt aufeinander, die für beide keinen Platz hat. Cato strebt eine juristische Karriere an – zu einer Zeit, als Frauen noch nicht einmal studieren dürfen. Gesche hat ein Leben außerhalb des Gesetzes geführt und soll nun dafür bezahlen. Die eine findet sich in einem Dickicht politischer Ambitionen und persönlicher Rivalitäten. Die andere würde alles tun, um mit dem Leben davonzukommen.
Historischer Kriminalfilm (nach Originalakten) über Gesche Gottfried, eine der ersten jemals identifizierten weiblichen Serienmörderinnen. Zwischen 1813 und 1827soll sie 15 Menschen mit Mäusegift ermordet haben – darunter ihre beiden Eltern, drei Kinder, den Zwillingsbruder, drei Ehemänner, Freunde und Nachbarn. Weitere 20 Opfer überlebten. 1831 wurde sie im Alter von 46 Jahren hingerichtet. (Mehr Info unter https://de.wikipedia.org/wiki/Gesche_Gottfried)
Gottfrieds undurchschaubare Motive sorgen immer wieder für Faszination in der deutschen Populärkultur, wo sie Theaterstücke, Gedichte, Graphic Novels, Punkrock-Bands und sogar eine Oper inspirierte. "Effigie – Das Gift und die Stadt" folgt einer bisher unerforschten Interpretation der Mörderin und der Gesellschaft, in der sie lebte. Der Gesellschaft, die Gottfrieds Verbrechen so lange ignorierte. Unsere Recherchen legen nahe, dass Gesche an einer Ego-State-Störung litt – und wahrscheinlich am Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom. Der Film versucht gleichwohl nicht, ihre Motive vollständig zu erklären, sondern stellt sie vielmehr als Mörderin dar, die nicht fähig ist, öffentlich Reue zu zeigen – fast wie eine weibliche Version von Hannibal Lecter.