November 1947 in Frauenburg, einer kleinen süddeutschen Garnisonsstadt der US-Besatzungsarmee. Die Vermählung des Regimentskommandeurs Colonel Bellmont mit einer Tochter der Stadt, Freya Sonnenberg, der mittleren von drei Schwestern aus gutbürgerlichem Hause, steht bevor. Es wird eine der ersten prominenten deutsch-amerikanischen Hochzeiten seit der Aufhebung des Fraternisierungsverbots sein. Für Freya bedeutet dieser Schritt der Aufbruch hinaus aus den entbehrungsreichen Nachkriegsverhältnissen in ein Leben des Wohlstands und der Freiheit in den USA. Nora, die älteste der Schwestern, hat ihre eigenen Erwartungen, die in der Vergangenheit wurzeln: Der geliebte Vater, einst hochgeschätzter Bürgermeister des Städtchens,war vom Kleinbürgertum, das unter den Nationalsozialisten an die Macht drängte, aus dem Amt gemobbt worden und aus Gram darüber gestorben. Für Nora bedeutet die Verheiratung der Schwester mit dem allmächtigen Standortkommandanten späte Genugtuung, ja Triumph über die alten Kräfte des kleingeistigen Intrigantentums. Die jüngste der Schwestern lebt hemmungslos ihre Sexualität aus – ohne Ehrgeiz, ein neues Leben aufzubauen.