Der Einzug von Amateurkameras (Mini DV) im Spielfilmbereich war Ende der 90er Jahre eine Sensation! Matthias Maaß interviewt in seinem Dokumentarfilm Anthony Dod Mantle, Robby Müller und Benedict Neuenfels, drei der wichtigsten Kameramänner und Vorreiter einer Entwicklung, die das Kino bis heute maßgeblich prägt.
Robby Müller war bereits weltweit bekannt für seine atemberaubende Bildgestaltung in Filmen von Wim Wenders und Jim Jarmusch, als er mit “Breaking the Waves” einen Skandal unter Kameraleuten auslöste. Bei “My Brother Tom” drehte er zum ersten Mal einen Spielfilm mit einer Amateurkamera und setzte diese Technik auch in weiteren Filmen wie "24 Hour Party People" von Michael Winterbottom ein.
Anthony Dod Mantle hat mit Amateur Videokameras an höchst unterschiedlichen Filmen und mit einer großen Bandbreite von künstlerischen Ansätzen gearbeitet. Mit "Das Fest" gelang ihm der Durchbruch in der Filmbranche und Zugang zu Filmen wie "Dogville" und "28 Tage Später". 2009 erhielt er den Kamera Oscar für seine Bildgestaltung von "Slumdog Millionaire"
Benedict Neuenfels gehört zur jüngeren Generation der erfolgreichen deutschen Kameraleute und ist ständig auf der Suche nach neuen künstlerischen Ansätzen und Methoden. Der von ihm mit einer Amateurkamera gedrehte Film "Der Felsen" war höchst umstritten, als er 2002 im Wettbewerb um den Goldenen Bären der Berliner Fimlfestspiele antrat. Er drehte auch "Die Fälscher", der 2008 den Oscar für den besten ausländischen Film erhielt.