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Kurzinhalt

Der Film beschreibt den Werdegang des Mediums Radio, deutscher / hessischer Provenienz von den Nachkriegsjahren bis heute. Wir stellen uns die Frage, was von dem Erfindungsgeist der „Radio-Macher“ der frühen Jahre und der damaligen Begeisterung des Publikums, heutzutage übrig geblieben ist. Existiert die empfundene „Faszination Radio“ für Produzenten und Zuhörer immer noch im gleichen Maße, oder musste das „Einschalt-Radio“ längst einer alltäglichen „Dauer-Berieselung“ auf allen Kanälen weichen. Wo ist der unendliche Spaß geblieben, den das Radio Machern und Hörer über Jahrzehnte bescherte?

Durch zwei, mit Beleg-Ausschnitten verknüpften Handlungsebenen zeigt der Film Bilder, die bislang ausschließlich in der Fantasie des Radiohörers existierten. So zeigen wir Aufnahmen, die bei der Produktion von Hörspielen gemacht wurden und seltene Ausschnitte die bei Hörfunk-Sendungen entstanden. Fundstücke aus vielen Archiven dokumentieren wie das „Kino im Kopf“ in den Rundfunkstudios produziert wurde und wie es auch teilweise zur verklärten, Erinnerung geriet. Weitere Ausschnitte zeigen den Einfluss ausländischer Radiostationen wie z.B. RTL, BFBS, AFN auf das deutsche / hessische Radio. Prominente Zeitzeugen beschreiben den frühen Status und Wandel des Rundfunkprogramms bis heute. Dabei kommen Frank Elstner u.a. sowie bekannte Moderatoren des Hessischen Rundfunks zu Wort. Sind wir noch beim „Zirkus-Radio“ oder schon längst bei einem „tot-formatierten Verwaltungs-Radio“ ? Eine zweite Handlungsebene beschreibt in Form einer „Heldenreise“, die Karriere des Radio-Moderators Werner Reinke (70), der sich nach wie vor großer Beliebtheit, nicht nur bei den HR-Radio-Hörern erfreut. Als Träger des Deutschen Radio-Preises, Kategorie bester Rundfunk-Moderator, berichtet er über sein Leben mit und für das Radio der vergangenen 60 Jahre und das „große Vergnügen beim Rundfunk arbeiten zu dürfen.“ Von vielen seiner Sendungen wurden filmische Mitschnitte erstellt, die nicht nur Einblicke in die Arbeit eines Rundfunkmoderators, sondern auch Belege zur Entstehung populären Radios unserer Tage liefern. Zahlreiche prominente Studiogäste (siehe Liste) nehmen Stellung zu ihrer persönlichen Beziehung zum Radio und was es für sie bedeutet, bei Werner Reinke Gast gewesen zu sein. Für viele Hörer des Hessischen Rundfunks zählt die „Hitparade International“ mit Werner Reinke, zu einer prägenden Jugenderinnerung. Donnerstag 19:30 Uhr war der wöchentliche Pflichttermin im eigenen Zimmer zu Hause. Teilnehmer: Ein Radio mit Mikrophon oder Verbindungskabel sowie ein Kassettenrecorder. Kaum ein Interview- Partner in unserem Film der beim Erzählen über diese Zeit nicht strahlende Augen bekommen hat. Viele Original-Aufnahmen dieser Zeit stehen uns zur Verfügung und werden von hessischen Prominenten kommentiert. In weiteren Sequenzen beschreibt der Film die aktuelle Radio-Landschaft. Durch Gespräche mit Redakteuren und Moderatoren von YOU-FM und Radio FFH, werden die Themen Internet-Radio, Cross-mediale Vorgehensweisen/ Bemühungen, sowie digitale Konkurrenz erörtert. In folgenden Fragen bitten wir die Interviewgäste um ein persönliches Resümee: Erfüllt der öffentlich rechtliche Rundfunk noch seine Verpflichtung, und ist er gegenüber den Privat-Anbieter schon lange völlig ausser Mode geraten ? Sind Hörer-Quoten wichtiger als inhaltliche Qualität? Ist aus viel gepriesener Vielfalt, Einfalt geworden ? Aufnahmen von Werner Reinkes letzter HR1-Lounge bieten dann einen emotionalen Abschluss und Raum für ein zunächst recht trauriges Fazit :

Was hat die Formatierung des Rundfunks in gleiche und „noch gleichere“ Häppchen gebracht? Eine Rotation von 600 Musiktiteln pro Monat bedeutet den Ausschluss sechs Millionen Anderer. Provoziert das nicht auch ein gezieltes Aussterben von Repertoire und bewusste Ignoranz gegenüber musikalischer Kultur der letzten 100 Jahre? Muss das Radio nicht wieder konsequent auf gute Inhalte setzen und einen billigen, austauschbaren, „verkicherten-Gute-Laune-Einheitsbrei“ vermeiden? Die Tatsache, daß Reinke, Gottschalk und Kollegen der „alten Garde“ immer noch bzw. wieder senden dürfen, gibt Anlass zur Hoffnung.

(Creative Motion GmbH)
Schauspieler*inRollenameSynchronschauspieler*in / Sprecher*inSynchron
Werner ReinkeHimself

Im Kino: Filmstarts und Uraufführungen

ArtLandDatumAnmerkung
UraufführungSonntag, 19.09.2021Kronberger Lichtspielen