Karsten Wohlrabs intensive Dokumentation ist die ideale (und ebenso bewegende) Ergänzung zum Fiktion-Film „Der Untergang der Pamir". Inhaltlich sind die Berichte der überlebenden Karl-Otto Dummer (bei der Katastrophe 24 Jahre alt) und Günther Haselbach (damals 20) verstörende Höhepunkte. Wohlrab: „Wenn Haselbach in der Lübecker St.-Jacobi-Kirche vor dem Original-Rettungsboot steht, in dem er 72 Stunden ums Überleben kämpfte, ist ihm das Unglück noch heute ins Gesicht geschrieben." Visuell ist es Wohlrab gelungen, gemeinsam mit Cutter Tobias Steinigeweg, einen individuellen filmischen Look zu kreieren, indem er Schwarzweißbilder der 30er und 50er-Jahre, Computeranimationen und Neugedrehtes stimmig verband. Emotional dicht, visuell modern: ein Hingucker in der
TV-Doku-Routine.