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Doku (Reihe) | 2019 | MDR [de] | Deutschland

Drehdaten

Drehbeginn03.06.2019
Drehende07.06.2019
DrehregionenDeutschland - Sachsen-Anhalt

    Kurzinhalt

    Es sollte den Aufbruch in eine neue Zeit bedeuten. Die Umgestaltung der Altmärkischen Wische in eine blühende sozialistische Landschaft. "Bauplatz der Jugend", so hatten es Walter Ulbricht und die SED-Führung geplant in den fünfziger Jahren.

    Seit Jahrhunderten wird hier Landwirtschaft betrieben: Die Wische – ein platter, schmaler Landstrich im äußersten Norden Sachsen-Anhalts. Feuchte, nasse Wiesen und Äcker im Urstromtal der Elbe prägen das Land zwischen Wittenberge und Havelberg. Schwerer, lehm- und tonhaltiger Boden. Minutenboden genannt, weil es bei seiner Bestellung auf jede Minute ankommt: Sonneneinwirkung erhärtet ihn zu Stein und Regenschauer lassen ihn unpassierbar werden. Traktoren und Tiere versinken im Schlamm. Ein heimtückischer Grund.

    1958 hieß es daher für über 16.000 junge Menschen, vorwiegend aus dem Bezirk Magdeburg, "ab in die Wische". Mit Hacken und Spaten bewaffnet, leisteten sie dort für einige Wochen Knochenarbeit, hoben Gräben aus, bauten Straßen, zogen Weidezäune. Das erste Landwirtschaftsobjekt der FDJ in der DDR. Viele kamen freiwillig in die Wische. Ein Hauch von Abenteuer war dabei. Andere mussten mit mehr oder weniger Druck überzeugt werden. Aber schon zwei Jahre später erfüllte sich so Ulbrichts Traum. Ein nasser Landstrich, ständig von Überschwemmungen gefährdet, wandelte sich zu gutem Acker- und Weideland.

    In einer neuen Folge "Der Osten – Entdecke wo du lebst" gehen wir auf Entdeckungsreise in die heutige Wische. Was ist geblieben vom sozialistischen Traum? Wir treffen ehemalige Akteure der Wische-Umgestaltung und finden eine neue Generation Bauern in einer Region, die noch immer von der intensiven Landwirtschaft lebt. Andererseits ist die Wische heute ein einzigartiger Naturraum, wie er sonst kaum noch zu finden ist in Mitteleuropa. Ein Geheimtipp für Naturfreunde und Urlauber.