Das geheimnisvolle Steinzeit-Dorf - Was die Gräber von Ba'ja erzählen (arte)

Offiziell heißt sie CG7, aber die Archäologen nennen sie liebevoll „Jamila“, „die Schöne“. Sie – das ist ein Kind, aller Wahrscheinlichkeit nach ein Mädchen, im geschätzten Alter von acht bis zehn Jahren. Ihr Grab, das ein teilweise österreichisches Archäologenteam in Jordanien auf 1.200 Meter Seehöhe freigelegt hat, gibt den Forschern Rätsel auf. Denn bestattet wurde das Kind sozusagen „unter dem Esstisch“ der Familie, also im Fußboden der Wohnung. Die für die Jungsteinzeit außergewöhnlich feingliedrigen und wertvollen Grabbeigaben lassen auf die Größe des menschlichen Verlustes für die Hinterbliebenen schließen. Das Forscherteam geht davon aus, dass Sterben für die damalige Gesellschaft ein viel längerer Prozess war als für uns heute. Der oder die Verstorbene wurde bewusst auch als Tote eng im räumlichen Verband gehalten, sodass mit dem Ableben keine physische Trennung verbunden war. Barbara Puskas erklärt anhand dieser berührenden Geschichte, was sich aus den Ausgrabungen über die Gesellschaft dieser Siedlung in Ba’ja alles sagen lässt.
(ORF)